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PRESSEMITTEILUNG

Betriebsrente: Risiken und Liquidität durch flexible Auszahlungsformen steuern

Aon Studie: Mitarbeiter bevorzugen oft Einmalkapitalzahlungen

Hamburg, 17. November 2020 – Flexibilität bei der Betriebsrente zahlt sich für Unternehmen gleich doppelt aus: Zum einen lassen sich damit attraktive Versorgungspakete für Mitarbeiter schnüren, zum anderen können Unternehmen mit unterschiedlichen Auszahlungsformen Risiken und Liquidität aktiv steuern. Auch bei der Finanzierung der Versorgungspakete gibt es vielfältige Optionen. Allerdings werden diese Möglichkeiten von Unternehmen bisher meistens nicht voll genutzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon, für die 46 Unternehmen unterschiedlicher Größe befragt wurden.

Die Studie zeigte: In den Versorgungsplänen vieler Unternehmen sind lebenslange Rentenzahlungen für Arbeitnehmer immer noch die Standardlösung. Dabei sind Mitarbeiter auch offen für andere Auszahlungsformen. Sofern sie die Wahl zwischen einer Einmalkapitalzahlung und einer lebenslangen Rente haben, werden beide Alternativen etwa gleich oft gewählt mit einer leichten Präferenz für die Zahlung eines Einmalkapitals (52 % zu 48 %). Wird neben der Rente eine Ratenzahlung angeboten, bevorzugen sie die Raten (56 % zu 44 %). Die einmalige Kapitalauszahlung (43 %) ist auch der Favorit, wenn daneben Rente (29 %) und Raten (28 %) zur Wahl stehen. COVID-19 hat bislang nicht dazu geführt, dass von den Mitarbeitern andere Auszahlungsformen bevorzugt werden oder die Unternehmen ihre bAV-Angebote hinsichtlich der Auszahlung ändern.

Allerdings nutzen Unternehmen die Auszahlungsformen der betrieblichen Altersversorgung (bAV) primär dafür, um den Mitarbeitern eine flexible und marktgerechte Versorgung anzubieten. Dabei birgt die Auszahlung für Arbeitgeber Gestaltungsoptionen, die gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten interessant sind.

“Unternehmen können die verschiedenen Auszahlungsformen der bAV als konkrete Steuerungselemente nutzen”, erläutert Stephanie Zelosko, Senior Consultant bei Aon. “Nicht nur in Bezug auf eine nachhaltige HR-Strategie, sondern auch im Hinblick auf ein optimiertes Kosten- und Risikomanagement. Die einmalige Kapitalzahlung ist für Unternehmen beispielsweise deutlich weniger aufwendig als eine lebenslange Rentenzahlung, während unterschiedliche Auszahlungsoptionen Versorgungspläne komplexer und schwerer planbar machen. Hier kommt es auf einen gesunden Mix an.”

Auch bei der Finanzierung der Versorgungspläne werden nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. “Unsere Studie zeigt,” so Stephanie Zelosko, “dass die Mehrheit der Unternehmen auf Innenfinanzierung und den zukünftigen Cash-Flow setzt, um Betriebsrenten zu finanzieren. Spezifisches Funding ist nicht sehr ausgeprägt. Nur 38 % der befragten Unternehmen legen gesondertes Kapital für ihre Versorgungspläne an. Gerade in Zeiten mit vielen wirtschaftlichen Fragezeichen empfiehlt es sich, die Formen der Auszahlung und der Finanzierung zu überdenken und kreativ zu werden. Die bAV-Experten haben viele Optionen auf dem Radar, die sich für Unternehmen auszahlen.”

Aon Studie: Mitarbeiter bevorzugen oft Einmalkapitalzahlungen
Stehen für Mitarbeiter zwei Auszahlungsoptionen zur Wahl sind beide in etwa gleich vertreten. Stehen hingegen drei Möglichkeiten zur Wahl, entscheiden sich Mitarbeiter in den meisten Fällen für eine Einmalkapital­zahlung. COVID-19 hat bislang nicht dazu geführt, dass andere Auszahlungsformen bevorzugt werden oder die Unternehmen ihre bAV-Angebote hinsichtlich der Auszahlung ändern.

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