Millionenschäden nach Bränden machen Sachversicherungen teurer
Sachversicherungen werden für Unternehmen teurer. Schuld sind die hohen Schäden nach Bränden, für die Versicherer aufkommen mussten. Auch ist die Ertragssituation der Versicherer durch die generelle Schadenentwicklung der vergangenen Jahre schlecht. Doch für einige Unternehmenskunden gibt es einen Ausweg aus der Preisfalle.
Brandursachen
… in Deutschland
Quelle: IFS-Schadendatenbank
Brandschäden in dreistelliger Millionenhöhe haben im vergangenen Jahr bei den industriellen Sachversicherern für rote Zahlen in den Bilanzen gesorgt. Besonders negative Auswirkungen hatten die Folgeschäden. So führte ein Brandschaden bei einem amerikanischen Zulieferer zu Betriebsunterbrechungen bei deutschen Automobilherstellern. Die dadurch entstandenen Ertragsausfallschäden lagen weit über dem bis dahin in Deutschland gekannten Ausmaß.
Für die Unternehmenskunden wird die negative Entwicklung auf dem Sachversicherungsmarkt in diesem Jahr unterschiedliche Folgen haben – je nachdem, in welcher Branche sie tätig sind und welche Qualität ihr Brandschutz aufweist. Die Branchen Chemie, Recycling, Holz und Fleischverarbeitung stehen bei den meisten Versicherern auf der roten Liste. Der nationale Markt stellt teilweise keine ausreichenden Deckungskapazitäten mehr für die in diesen Bereichen tätigen Betriebe zur Verfügung. Die fehlenden Kapazitäten müssen auf dem internationalen Markt hinzugekauft werden.
Das Ausweichen auf internationale Versicherer führt aber teilweise zu bösen Überraschungen: Die internationalen Marktteilnehmer haben oft sehr hohe Preisvorstellungen – selbst wenn es nur darum geht, kleinere Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, um den Deckungsschutz für einen Kunden zu vervollständigen.
Doch insgesamt gibt es Ausnahmen im angespannten Marktumfeld: Kunden, die nachweisen können, dass sie umfangreiche und wirkungsvolle Brandschutzmaßnahmen umgesetzt haben und über ein professionelles Risikomanagement verfügen, dürfen mit Preisstabilität rechnen. Dies sollte trotz einer geringeren Zahl an Marktteilnehmern möglich sein. Denn der Zusammenschluss der Versicherer AXA und XL sowie die Marktaustritte der Versicherer Mapfre und MS Amlin führen in diesem Jahr zu weniger Wettbewerb – und verstärken damit den Trend zu höheren Preisen.